Zurück auf die Straße!

Ein Projekt von Alex

Ein Bandscheibenvorfall bedeutet, dass ich seit einem halben Jahr nicht mehr mit dem Rennrad trainieren kann. Deshalb beschloss ich wiedermal ein Liegerad zu bauen. Für mich war das sowas wie zurück zum Ursprung, da des erste Rad, dass ich gebaut hatte, ein Liegerad war. Diesmal wollte ich was Neues machen – ein Rad mit Frontantrieb für die Stadt. Fokus war primär eine kurze Bauzeit was für eine Stahlkonsturktion gesprochen hätte. Allerdings überredeten mich meine Freunde in Carbon zu bauen. Um die Bauzeit dennoch kurz zu halten und um der technischen Unsicherheit durch den Frontantrieb Rechnung zu tragen haben wir in Positivbausweise gearbietet. Der Rahmen war schnell konzipiert – ich hatte noch 26″ Laufräder liegen die ich schon seit Jahren verwenden wollte. Ein gefederter Hinterbau war ein muss – eine Verstellung zwischen Überland- und Stadtmodus war gewünscht. Die spezielle Konstruktion mit Vorderradantrieb und Federung hinten machte es notwendig Gabel und Schwinge selbst zu bauen. Auch hier habe ich im Positiv gearbeitet, mit Holzkern da das am schnellsten und einfachsten ging.

Rahmenskizze
Das erste Rendering

Gebaut habe ich mit den VeloHoMe Kollegen in positiv auf einfachen Lehren aus Holz. Wie immer haben wir zuerst den Rohrsatz gebaut. Der Rahmen ist nicht besonders aufwändig zu bauen – ein Hauptrohr, das 2x geknickt ist. Sicherheitshalber haben wir noch Rohre mit 30mm und 18mm Kern gebaut um Material für Lenker und Gepäckträger zu haben. Zu dem Zeitpunkt waren allerdings die Details des Lenkers und der Sitzverstellung noch unklar.

Als der Rahmen halbwegs fertig war, begann ich über den Lenker nachzudenken. Für mich kam kein breiter Lenker oder Unterlenker in Frage – hauptsächlich wegen der Aerodynamik, aber auch wegen der Haltung. Ein „Stummellenker“ muss klappbar sein und mein Gabelschaft hat statt den üblichen 28.6mm Durchmesser genau 30mm – deshalb konnte ich keinen normalen Vorbau nehmen, sondern musste einen fräsen. War zwar ein paar Stunden Arbeit, funktioniert aber tadellos. Mittlerweile hatte ich auch die Frästoleranzen so gut im Griff, dass ich die Lagerpassungen ohne Nacharbeiten ausreichend genau Fräsen konnte – daher ist der Lenker am Vorbau sogar kugelgelagert.

Nach den ersten km zeigten sich gleich ein paar kleiner Probleme: Die Klemmungen durch Rohrschellen erwiesen sich nicht als stark genug. Daher habe ich Alurohr und Carbonrohr mit Bolzen verschraubt. Ich brauchte dringend eine Nackenstütze – das zeigte sich schon nach 5km und der Sitz war nicht richtig geformt für mich. Die Nackenstütze habe ich temporär einfach an den Holzsitz geschraubt und den Sitz habe ich mit ein paar Lagen Isomatte geändert. Es war auch nicht möglich einen Tachoabnehmer zu montieren, da die Gabelscheiden zu weit von den Speichen entfernt waren. Das größte Problem aber hatte ich mit der Umlenkrolle – sie stand zu weit nach rechts raus sodass mein Oberschenkel streifte. Beim Umbau habe ich vergessen die Schraube wieder anzuziehen sodass die Achse der Rolle verbogen wurde und die Rolle durch die Kette gebrochen wurde. Das machte eine Neukonstruktion notwendig, die jetzt schon seit mehr als 300km tadellos funktioniert. Den Sitz habe ich mit Sky überzogen, damit er farblich besser zum Rest passt.

Es fehlt noch einiges: Schwinge und Gabel verschleifen, Getränkehalter, Gepäckträger, Montage für den Werfer vorne und Fahrpositions-Versteller…. es wird weitergehen.

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